Puch Clubman “Lastenrad”
Ein unkompliziertes Rad für die Stadt
Wer gerne in Gebrauchtmarkt-Börsen schmökert, kennt es: Man scrollt durch die Seiten und findet plötzlich etwas, von dem man vorher garnicht wusste, dass man es braucht. Doch da war er plötzlich, ein Puch-Clubman-Rahmen, in weiß gehalten, an dem die Zeit zwar nicht ganz spurlos vorbeigezogen ist, der sich aber für sein Alter tapfer geschlagen hat. Und der - für 20€ inseriert - eigentlich ein absolutes Schnäppchen darstellte. Öffentlich leicht erreichbar lag er zur Abholung bereit. Und ich, der viele dafür passende Teile schon zu Hause im Archiv hatte, konnte nicht widerstehen um mir daraus ein unkompliziertes Rad für die Stadt aufzubauen.
Ich setze mich also in den 60er Wagen Richtung Rodaun und begutachte den Rahmen. Und mir gefällt was ich sehe: Oberflächlicher Rost, sich auflösende Aufkleber und einige sehr deutliche Lackschäden schreien zwar nach einer Neulackierung, aber keine Dellen, keine Rissbildungen und ein - bis auf leichten Rost im oberen Bereich des Sattelrohres - sehr guter Zustand im Inneren machen den Rahmen zu einer guten - und sicheren - Basis für ein neues Projekt.
Und nach einem Wochende voller Putzen, Schleifen und Lackieren macht er auch wieder optisch was her.
Der Aufbau selbst gestaltete sich relativ Problemlos: Die Nutted-Mount-Version der Tektro-R559-Bremskörper ersparen mir das - sonst für Hülsenmutter-Montage notwendig gewesene - Aufbohren der Gabel und mit diesem > Schaltauge war auch die Montage des Sram-GX-Schaltwerks unproblematisch. Die 108mm Achse des Innenlagers sorgt für eine passende Kettenlinie für die 1x-Schaltung.
Das Basil-Portland-Frontrack wir oben mittels Distanzstück an der vorderen Bremsmontage befestigt und unten mit dem Schnellspanner des Vorderrades fixiert. Er erfordert daher keine besonderen Montagepunkte an der Gabel, jedoch wird zur ärgerfreien Montage die Hilfe einer zweiten Person empfohlen.
Näheres zu den Aufbauarbeiten findest du im Video >
Das Rad hat sich mittlerweile als mein Arbeitsrad etabliert: Dank des Stahlrahmens schwimmt man über Unebenheiten und das Frontrack macht Rucksack und verschwitzten Rücken überflüssig. Die Sram-GX-Schaltung schaltet wegen der “clutch” zwar etwas gröber, arbeitet aber solide und sorgt für einen klapperfreien Betrieb, auch wenn einmal der Sprung über die Gehsteig-Kante erforderlich wird. Und die Einfachheit der Sram-Komponenten aus der Zeit lassen auch einem möglichen Upgrade auf 11x nicht viel im Wege stehen.